28.05.2025
Der Bund der Steuerzahler (BdSt) Nordrhein-Westfalen hat die landesweiten Hundesteuersätze 2025 unter die Lupe genommen. Das Fazit: Viele Kommunen in NRW hätten die Steuer angehoben. Der BdSt spricht sich für eine komplette Abschaffung der Steuer aus.
Hintergrund der Erhöhungen sei die angespannte Haushaltslage, mit der viele Gemeinden in NRW zu kämpfen hätten. Das Problem: Die Hundesteuer solle die tatsächlichen Hundehaltungskosten nicht überschreiten – aber wie hoch diese genau sind, sei gesetzlich nicht definiert. In Zeiten steigender Lebenshaltungskosten treffe die zusätzliche Abgabe viele Bürger hart, mahnt der Steuerzahlerbund.
Der Hundesteuervergleich aller 396 Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen habe ergeben, dass die Stadt Hagen mit 180 Euro für den ersten Hund negativer Spitzenreiter bleibe. Ahlen dagegen verlange für den ersten Hund gar keine Steuer.
37 Kommunen in Nordrhein-Westfalen hätten die Hundesteuer erhöht – davon neun Kommunen zugleich die Hundesteuer für gefährliche Hunde. In drei Gemeinden sei die Hundesteuer für gefährliche Hunde sogar neu beschlossen worden, so der BdSt NRW. Insgesamt gölten in 321 Kommunen für gefährliche Hunde eigene, deutlich höhere Steuersätze. 24 Kommunen hätten diesen Satz 2025 noch einmal angehoben. Borchen, Bottrop, Ense und Oberhausen hätten erstmals den Steuersatz für gefährliche Hunde eingeführt. Die günstigste Kommune bleibe bei gefährlichen Hunden – wie auch in den vergangenen Jahren – Legden mit 120 Euro. Neu an der Spitze: Monheim mit 1.440 Euro pro gefährlichem Hund. 116 Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen böten eine Vergünstigung des Steuersatzes bei bestandenem Wesenstest an.
Wer einen Hund aus dem Tierheim übernimmt, kann laut BdSt in 190 Städten und Gemeinden in NRW mit einer Steuerbefreiung rechnen – meist für ein Jahr. 13 Städte und Gemeinden hätten für 2025 eine Tierheim-Befreiung neu beschlossen: Bedburg, Bedburg-Hau, Coesfeld, Hilden, Holzwickede, Oberhausen, Olfen, Sankt Augustin, Selm, Solingen, Übach-Palenberg, Velbert und Würselen.
Unverändert zum Vorjahr böten 314 Städte und Gemeinden eine Hundesteuer-Ermäßigung für sozial schwache Bürger an – meist allerdings nur für einen Hund.
Der BdSt Nordrhein-Westfalen hält die Hundesteuer für eine nicht mehr zeitgemäße Bagatellsteuer. Sie belaste Bürger, die ohnehin schon mit steigenden Kosten kämpfen – ohne spürbaren Effekt für die Haushaltskonsolidierung. Der BdSt fordert daher eine Abschaffung der Steuer.
Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen e.V., PM vom 27.05.2025